Am Dreikönigsfest erinnert man sich in Bayern an die Heiligen drei Könige, die der Legende nach einem Stern folgend aus dem Morgenland nach Bethlehem kamen, um dort das Jesuskind zu ehren.
Gemeindekinder gehen als die Heiligen Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus, singen, sagen Gedichte und Gebete auf, sammeln Spenden und beschreiben Haustüren und Türbalken mit geweihter Kreide mit:
20*C+M+B*21 (Jahresaktuell).
Diese drei Buchstaben stehen für die lateinischen Worte
"Christus mansionem benedicat", was übersetzt bedeutet "Christus segne dieses Haus".
Am Funkensonntag erleuchten auf vielen Hügeln im Allgäu die sogenannten "Funken". Diese sollen den Winter mit all seinen bösen Geistern vertreiben.
Sie werden aus Holzbalken, Reisig und altem Holz aufgeschichtet. In der Mitte wird an einer Stange die selbst genähte "Funkenhex" aufgehängt.
Wenn es richtig dunkel ist, kommt der große Augenblick. Der Funken wird entzündet. Höhenpunkt ist, wenn die Hexe zu brennen beginnt und in den Flammen aufgeht.
Wenn der Funken nicht richtig brennt, in riesigen Flammen aufgeht und die Hexe nicht richtig verbrennt, wurde das früher als schlechtes Omen betrachtet.
Bei uns im Oberallgäu spielt die Tracht nach wie vor eine wichtige Rolle!
Die Burschen tragen einen grünen Trachtenhut mit Gamsbart, ein weißes Trachtenhemd mit den typischen handgestrickten Edelweißhosenträgern und eine schwarze Hirschlederhose. Die Füße stecken in grauen Kniewollstrümpfen und schwarzen sog. Jägerschuhen.
Zu bestimmten Anlässen wird die kurze Lederhose durch eine Kniebundhose ersetzt, dazu wird ein grauer Tuchkittel (= Jacke) mit grünen Applikationen getragen.
Die Mädchen tragen eine weiße Strumpfhose, einen weißen Baumwollunterrock mit Spitze und eine weiße Bluse, darüber ein schwarzes Samtmieder, geschnürt mit Haken und einer silbernen Kette, an der Taler hängen. Der Rock ist aus grauem Tuch und mit einem schwarzen Samtband versehen. Dazu gehören Lack- oder Jägerschuhe.
Der Trachtenverein kümmert sich um die Ausbildung des Nachwuchses.
Verschiedene Gruppen des Vereins werden auch zu Gastauftritten im Oberallgäu engagiert.
Bevor der erste Schnee in den Bergen fällt, in der zweiten Septemberhälfte, ziehen die Hirten und Bauern mit ihren Rinderherden wieder hinab ins Tal. Sie haben den ganzen Sommer auf den Alpen der Allgäuer Berge verbracht. Ist der Sommer gut und ohne Verluste verlaufen, schmücken die Hirten ihre Herde schon im Morgengrauen und machen sich auf den Weg ins Tal.
Das Leittier bekommt einen prächtigen Kranz aus Blumen und Zweigen und führt die Herde an.
In festlicher Tracht und mit "dem Klang der Berge" ziehen Hirten und Herde in das Dorf ein.
Am Scheidplatz werden die Herden dann wieder "geschieden" und die einzelnen Tiere an ihren Besitzer übergeben.
Der alte Brauch hat den Sinn, böse Geister und Dämonen der kalten und schrecklichen Winterzeit zu vertreiben und der großen Erd-Mutter zu huldigen.
Vielleicht rennen gerade deshalb an diesem Tag ausschließlich Mädchen und Frauen, verkleidet als alte Frauen mit Fetzengewändern, Masken und Weidenruten durch die Straßen und fegen symbolisch den Unrat aus Haus und Hof. Sie schlagen die Bösen und verschenken Äpfel, Nüsse und kleine Gaben an die Kinder.
An diesem Tag treiben die jungen männlichen Einwohner ihr Unwesen.
Verkleidet mit Gewändern aus verschiedenen Pelzen und Fellen über den ganzen Körper, Hörner auf dem Kopf und riesigen Schellen und Glocken um die Hüfte sollen sie in den längsten Nächten die Wintergeister vertreiben. Sie rennen durch die Straßen und verscheuchen und verschrecken mit ihrem lauten Glockenlärm die bösen Geister, Dämonen und Schatten. Ausgestattet sind sie mit Ruten.
Da sollte sich lieber niemand auf der Straße herumtreiben!